Foto: Sandra Klöckner

 

Peng !“ – Ein lauter Knall ertönt aus Richtung der Wechselzone beim 10. Kern-Haus-Schülertriathlon im Mons-Tabor-Bad in Montabaur. Wo sich sonst Badegäste auf der Liegewiese sonnen, ist heute die Wechselzone, der Übergang vom Schwimmen zum Radfahren aufgebaut.

Alle Köpfe fahren herum, Helfer stürzen los. So klingt ein geplatzter Reifen, der zu fest aufgepumpt zu lange in der Sonne steht. Rasch ist das betroffene Fahrrad gefunden, es gehört der gerade mal sieben Jahren alten Marie-Sophie, die bei den Schülern D heute ihren ersten Triathlon macht und die schon startklar am Beckenrand des Freibades steht. Nur mit Mühe lässt sie sich überzeugen, dass die Helfer und Papa das Rad schon wieder flott bekommen, bis das Schwimmen vorbei ist. Die Helfer am Beckenrad sind zum Glück alles erfahrene Triathloneltern, die mit solchen Situationen umzugehen wissen. Rasch ist der Reifen gewechselt und auch für Marie-Sophie geht der Wettkampf los und gut aus. Martina Große, verantwortlich für alles rund um das Schwimmen, erklärt augenzwinkernd: „Bei einem Schülertriathlon werden ganz andere Anforderungen an die Helfer gestellt als bei einem Erwachsenenwettkampf. Hier muss auch mal getröstet und beruhigt werden und bei dem einen oder anderen Teilnehmer auch mal geholfen werden, wenn der Umgang mit Badekappe, Schwimmbrille und Zeitmesschip noch nicht ganz so leicht von der Hand geht.“

Aber es gibt auch echte „Profis“ unter den jungen Teilnehmern. Gerade fliegt Paul auf der Radstrecke tief über den Rennlenker seines Carbonrenners mit elektronischer Gangschaltung vorbei und führt eine Gruppe ähnlich ausgerüsteter Verfolger im Rennen der Schüler A (11 und 12 Jahre) an.

Wie in jedem Jahr gibt es beim Schülertriathlon der RSG ein buntes miteinander von Triathloneinsteigern und ambitionierten Athleten, z.T. im Landeskader des Rheinland-Pfälzischen Triathlonverbandes und alle kommen auf ihre Kosten und haben Spaß miteinander. „Darauf sind wir besonders stolz“ erklärt Michael Große, der die Veranstaltung seit Jahren moderiert, „hier trauen sich Einsteiger an ihren ersten Triathlon und auch erfahrene Jugendliche finden ebenbürtige Gegner. Bei 184 Startern ist für jeden etwas dabei“.

Da beim Kern-Haus-Schülertriathlon nicht nur die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften für die Schülerklassen und die Jugendlichen B ausgetragen wurden, sondern es auch Wertungspunkte für den Rheinland-Nachwuchs-Cup und den Rheinland-Pfälzischen Triathlon-Cup gab, kamen die angereisten Teilnehmer zum Teil auch wieder von weit her: Autos aus Hilden, Leverkusen, Bonn, Köln, Ahrweiler, aber auch aus Trier und Mainz fanden sich auf dem Parkplatz vor dem Mons-Tabor-Bad.

Boris Stein, Profi-Triathlet und Vorzeigeathlet der RSG Montabaur und seit Jahren etabliert in der Weltspitze der Langdistanztriathleten, nahm gemeinsam mit der Vereinsvorsitzenden Peter Jurkschat die Siegerehrungen vor. „So viel Elan und Begeisterung wie diese Nachwuchsathleten wünsche ich mir für mein Training auch manchmal“ erzählt er lachend, ehe er wieder eine Autogrammkarte unterschreiben muss.

Sieben Startgruppen bei den Schülern und zwei bei den Jugendlichen sorgen dafür, dass es übersichtlich zugeht und die Distanzen altersgerecht bleiben: Während die jungsten Teilnehmer 50 Meter schwimmen, einen Kilometer Rad fahren und 400 laufen mussten waren es bei den Jugendlichen schon 400 Meter Schwimmen, 12 Kilomter auf dem Rad und 3 km auf der Laufstrecke.

Einen besonderen Höhepunkt bildet seit einigen Jahren der „Team-Triathlon“: 2 Jungend und zwei Mädchen bilden eine Mannschaft und absolvieren hintereinander je einen ultra-kurz-Triathlon mit 100m Schwimmen, 2 km Radfahren und 400 Meter laufen. Das sorgt für packende Zweikämpfe, dramatische Sprints und vor allem für viel Spaß, zumal die Mannschaften dazu sich erst spontan während des Wettkampftages bilden.

Wieder waren über 100 Helfer im Einsatz, um solche eine große Veranstaltung reibungslos durchzuführen. Egal ob bei der Anmeldung, als Streckenposten oder bei der Zielverpflegung – für jeden gab es genügend zu tun. Gerade für Kinder und Jugendliche ist Sicherheit das oberste Gebot, daher war auch die Radstrecke komplett gesperrt und besonders viele Helfer auf der Radstrecke und im Schwimmbereich im Einsatz.

Viele abgekämpfte, aber strahlende und zufriedenen jugendliche Athleten danken es ihnen, wenn sie sich verabschieden und im nächsten Jahr unbedingt wieder kommen wollen.

Bericht: Michael Große  RSG Montabaur

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